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FÜHRT FASTEN WIRKLICH ZU MUSKELABBAU?

Der Mythos hält sich hartnäckig. Im Jahr 2021 kam dann der wissenschaftliche Gegenbeweis: Wenn beim Fasten bestimmte Rahmenbedingungen eingehalten werden, kann das Fasten sogar die körperliche Leistungsfähigkeit verbessern.  

Eine Studie der renommierten Buchinger-Klinik belegt, dass Teilnehmer (16 gesunde Männer im Alter zwischen 30 und 58 Jahren) nach zehn Fastentagen äußerst positive Ergebnisse erzielten.

Die Fastenteilnehmer haben:

  • durchschnittlich 5 kg verloren, entspricht 7 % des Körpergewichts.
  • die körperliche Leistungsfähigkeit erhöht.
  • die Muskelkraft in den Beinen gesteigert.
  • bessere Blutwerte und einen niedrigeren Blutdruck verzeichnet.

Darüber hinaus wurde festgestellt, dass der Verlust an Muskelgewebe weniger dramatisch war, als befürchtet, und offenbar durch die Anpassung des Körpers an den Ketogen-Stoffwechsel abgemildert wurde. 

Das ist beeindruckend. Um diese Ergebnisse zu erzielen, ist es wesentlich, bestimmte Rahmenbedingungen einzuhalten. Zusammen mit der ärztlich zertifizierten Fastenleiterin, Mag. Aneta Pissareva, schauen wir uns in diesem Text konkret an, wie die Studie aufgesetzt wurde.

Rahmenbedingungen der Buchinger-Studie

Immer mehr Menschen wollen das Fasten als Methode zur Bewältigung von Krankheiten und zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems einsetzen. Doch viele sind skeptisch, denn häufig wird davon berichtet, dass Fasten den Abbau von Muskelmasse begünstige. Forschende der Buchinger Wilhelmi Klinik in Überlangen (Deutschland) haben daher im Jahr 2016 eine 10-tägige Fastenstudie mit gesunden, männlichen Teilnehmern durchgeführt, um genau diesem Mythos auf die Spur zu kommen. Die Ergebnisse wurden 2021 im Journal of Cachexia, Sarcopenia and Muscle publiziert.

Fragestellung der Buchinger-Studie

Die Fragestellung: Wie wirkt sich ein 10-tägiger Fastenzyklus kombiniert mit mäßiger körperlicher Aktivität auf den Metabolismus und die Muskelkraft bei jungen Männern aus.

Ablauf der Buchinger-Studie

Das Vorgehen: Die 16 gesunden Männer erhielten täglich bis zu 250 Kilokalorien (kcal): 1 Teelöffel Honig am Morgen als Kick für den Kreislauf (optional); 250 ml frisch gepressten Gemüse-Obst-Saft ohne Faserstoffe (damit die Verdauung nicht anspringt); 250 ml Fastenbrühe am Abend; ausreichende Flüssigkeitszufuhr tagsüber mit Kräutertees, Wasser und Zitronensaft. Das Fasten wurde täglich mit bis zu drei Stunden leichter körperlicher Aktivität kombiniert.

Die Zufuhr dieser Kalorienmenge und die genaue Abstimmung der Inhalte ist kein Zufall. Denn Dr. Otto Buchinger, der Begründer der weltbekannten Buchinger-Fastenmethode, hatte nach langjährigen klinischen Erfahrungen bereits vor 100 Jahren festgestellt, dass diese Methodik die beste Wirkung erzielte.

Die Ergebnisse der Buchinger-Studie

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beobachteten während und nach dem Fasten Veränderungen beim Körpergewicht, beim Stoffwechsel, bei der Muskelkraft und bei der Muskelfunktion sowie bei verschiedenen gesundheitlichen Biomarkern. Durchschnittlich wurden ca. 7 % des Gewichts verloren. Obendrein zeigten sich auch positive Veränderungen in der körperlichen Leistungsfähigkeit. Interessanterweise wurde die Muskelkraft in den Beinen sogar gesteigert. Gesundheitliche Vorteile wie verbesserte Blutwerte und ein gesenkter Blutdruck wurden beobachtet. 

Die Schlussfolgerung der Buchinger-Studie

Fasten erscheint – zeitlich begrenzt und unter Überwachung – als eine sichere Methode für gesunde Personen. Die Studie zeigt, dass bei einer Dauer von maximal 10 Tagen und einer täglichen Zufuhr von 250 kcal, ein gesunder Körper im Stande ist, nach einer kurzen Phase des Proteinabbaus auf den Abbau von Fettdepots zu wechseln. Die Voraussetzung dafür ist eine ausreichende Zufuhr von Kohlenhydraten. Dadurch und durch die Zunahme der Ketonkörperproduktion hält sich der Abbau der Muskelmasse in Grenzen. Bemerkenswert ist, dass die körperliche Aktivität während des Fastens die Muskelkraft sogar verbessern konnte.

Ein Wort der Vorsicht: Die Autoren mahnen dennoch zur Vorsicht, insbesondere bei bestimmten Gruppen wie untergewichtigen oder älteren Personen, sowie bei Personen mit bestimmten gesundheitlichen Einschränkungen. Mag. Aneta Pissareva fügt hinzu: Grundsätzlich ist zu empfehlen, nur unter fachlicher Aufsicht zu fasten und Methodik sowie Dauer auf die persönlichen Bedürfnisse abzustimmen.

Besitzt unser Körper mehr Fähigkeiten, als wir ihm zutrauen?

Die Ergebnisse der Buchinger-Studie deuten darauf hin, dass Fasten – richtig angewandt – nicht nur sicher ist, sondern auch positive Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit haben kann.  Es mehren sich Beweise, dass nicht das Fasten, sondern vielmehr die kontinuierliche Überernährung dem Körper schadet, indem sie ihm notwendige Zeiträume zur Selbstregeneration entzieht. Unsere genetische Prägung und evolutionäre Entwicklung haben uns für eine ständig überhöhte Nahrungszufuhr nicht vorgesehen. Diese Studienergebnisse beleuchten die bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit des menschlichen Organismus an verschiedene Ernährungsszenarien neu und stärken die Auffassung, dass Fasten und körperliche Aktivität in Einklang gebracht werden können, um Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern.

Eine neue Perspektive auf den Proteinabbau

Die meisten Menschen führen in ihrer Ernährung zu viel Eiweiß zu. Das belastet das Säure-Basen-Gleichgewicht. Denn Eiweiße – vor allem in Form von tierischem Eiweiß, zählen zu den säurebildenden Lebensmitteln. Ist das Säure-Basen-Gleichgewicht aus dem Lot, reagiert der Körper mit Beschwerden und allgemeinem Unwohlsein. Auch Entzündungen und Gelenksschmerzen können die Folge einer säureüberschüssigen Ernährung sein.

In der ersten Phase des Fastens startet der Körper normalerweise den Proteinabbau. Dieser Abbau von Eiweißen steht in Verbindung mit der Angst vor dem Verlust von Muskelmasse. Möglicherweise ist der anfängliche Proteinabbau allerdings ein wertvoller Helfer, der für die Gesundheit noch weit unterschätzt wird. Denn unser Körper trägt eine Weisheit in sich, die stets danach strebt, die Selbstheilungskräfte anzukurbeln. Das hat auch der japanische Zellbiologe Yoshinori Ōsumi in seiner Forschung zur Autophagie erkannt, für die er 2016 mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Die Autophagie ist eine Art körpereigene Müllabfuhr, die dafür sorgt, dass zuerst abgebaut wird, was nicht mehr benötigt wird, und danach ein gezielter Umbau im Körper stattfindet. Wir könnten also davon ausgehen, dass der Körper sehr genau weiß, welche Vorgänge wann gefördert werden müssen, damit die bestmögliche Basis zum Gesundwerden und Gesundbleiben eintreten kann. 

Fette verbrennen im Feuer der Kohlenhydrate

Dieser Leitsatz ist vielen bekannt. Doch was bedeutet er wirklich? Die Fastenmethode nach Dr. Otto Buchinger, die täglich 250 Kilokalorien zulässt, basiert auf dem biochemischen Prinzip, dass „Fette im Feuer der Kohlenhydrate verbrennen“. Diese metaphorische Formulierung hebt hervor, dass Kohlenhydrate eine essenzielle Rolle im Stoffwechsel spielen, indem sie die Verbrennung von Fetten effizienter gestalten.

Ein kurzer Ausflug in die Biochemie

Bei der Energiegewinnung aus Nährstoffen spielen Kohlenhydrate eine Schlüsselrolle. Sie werden zuerst zu Pyruvat abgebaut und dann in Acetyl-Coenzym A (Acetyl-CoA) umgewandelt. Sie sind außerdem entscheidend für den Zitronensäurezyklus, ein Kreislauf biochemischer Reaktionen, der für den Stoffwechsel besonders wichtig ist. Fette werden ebenfalls in diesen Zyklus eingespeist. Ohne ausreichend Kohlenhydrate wird dieser Zyklus verlangsamt.

Beim Buchinger-Fasten wird eine geringe Menge an Kohlenhydraten zugeführt. Diese Vorgangsweise ist essenziell, um den Blutzuckerspiegel aufrechtzuerhalten und glukoseabhängige Organe wie das Gehirn zu versorgen. Die geringe Kohlenhydratzufuhr hilft zusätzlich dem Körper, eine verstärkte Fettverbrennung zu initiieren und dadurch den Muskelproteinabbau zu begrenzen, indem sie einen Teil des Bedarfs an Glukose deckt und den Körper weniger auf die Gluconeogenese zurückgreifen lässt – die Umwandlung von Aminosäuren aus Muskelprotein in Glukose.

Fazit einer Ernährungsexpertin

Die vorgeschriebene geringe Menge an Kohlenhydraten bei der Buchinger-Fastenmethode hat einen doppelten Zweck: Sie unterstützt einerseits die Effizienz der Fettverbrennung, indem sie den Zitronensäurezyklus aufrechterhält, und schützt andererseits vor dem übermäßigen Abbau von Muskelprotein. Durch diese strategische Zufuhr von Kalorien und insbesondere Kohlenhydraten ermöglicht die Methode eine gesunde Art des Fastens, bei der der Körper optimal Energie gewinnen kann, ohne wichtige Muskelmasse zu verlieren. Die tägliche Bewegung spielt in diesem Kontext eine Schlüsselrolle: wenn wir uns nicht bewegen, verlieren wir Muskelmasse, auch außerhalb des Fastens! 

Die ärztlich zertifizierte Fastenleiterin und Ernährungsexpertin Mag. Aneta Pissareva wendet in ihren Fastenkursen ebenfalls die bewährte Buchinger-Methodik an. Sie hofft, dass durch die Veröffentlichung dieser bemerkenswerten Ergebnisse, die vielfältigen Aspekte des Fastens und seine potenziellen Vorteile für die Gesundheit sowohl in der Medizin als auch in der Forschung und in der breiten Öffentlichkeit noch mehr Aufmerksamkeit bekommen. Aneta Pissareva konnte in den letzten 12 Jahren in der Praxis beobachten, dass die körpereigenen Prozesse immer sehr gezielt ablaufen und wir ihnen daher durchaus mehr Vertrauen schenken dürfen.

Mag. Aneta Pissarevas Ansatz ist eine einzigartige Kombination: Sie verbindet langjährige, empirische Erfahrungswerte aus der Fastenpraxis mit fundiertem Wissen aus der Forschung. Die Ernährungsexpertin schließt 2024 ihr Doppelstudium Klinische Ernährungsmedizin sowie Ernährung & Sport mit einer wissenschaftlichen Intervallfasten-Studie ab. Als ärztlich zertifizierte Fastenleiterin hat Aneta Pissareva bisher 1.300 Fastende zu einem gesunden Lebensstil begleitet. Sie verbindet ihren breiten Erfahrungsschatz aus der Naturheilkunde mit ihrem unbändigen Forschergeist und baut somit eine Brücke zwischen zwei Welten. Ihr Ziel ist es, Wissenschaft und Praxis wieder näher zusammenzubringen und somit jedem Menschen die Möglichkeit zu schenken, die eigene Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. 


Mehr Informationen zu Aneta Pissarevas Angeboten:
www.reset-fasten.com

Möchten Sie an der Intervallfastenstudie im Herbst teilnehmen? 

Kontaktieren Sie Mag. Aneta Pissareva per E-Mail. (info@fastenseminare.eu)

Text: Mag. Aneta Pissareva

Die ärztlich zertifizierte Fastenbegleiterin Aneta Pissareva bietet ihre Kurse online und in ausgewählten Hotels und Klöstern an. Ihre Programme umfassen neben klassischem Basen- und Heilfasten auch spezielle RESET-Kurse mit individuellen Schwerpunkten.

www.reset-fasten.com

Bilder:  
Portrait © Aneta Pissareva  



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